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Elsa Lang

ELSA LANG wurde am 15. August 1884 in Konstanz geboren. In den Freiburger Einwohnerbüchern von 1933 bis 1940 ist sie nicht aufgeführt. Aber in anderen Informationsquellen des Stadtarchivs, in dem die Unterlagen zum Schicksal der Freiburger Juden gesammelt sind, ist ihr Name verzeichnet. Ab April 1939 war sie laut diesen Informationen in der damaligen Bismarckstraße 15, heute Stefan-Meier-Straße 15, gemeldet.
Sie lebte dort bei ihrer Schwester HERMINE REIS 237 und ihrem Schwager ERNST DAVID REIS 236. Am 22. Oktober 1940 wurde sie gemeinsam mit ihren Angehörigen verhaftet. Es war ein Tag des jüdischen Laubhüttenfestes und die Polizei nahm -zu Recht- an, dass die Menschen mit jüdischer Religion diesen hohen Feiertag zu Hause verbringen würden. Mehr als 350 Freiburger BürgerInnen sollten an diesem Tag verhaftet und in das Lager Gurs deportiert werden.

Nach fast zwei qualvollen Jahren als Gefangene in diesem Lager/KZ Gurs brachten die Deutschen ELSA LANG in das KZ Drancy. Am 4. September 1942 wurde sie mit dem Konvoi Nr. 28 zusammen mit 1.000 Juden aus dem Camp Gurs, dem Krankenhaus von Gurs und den beiden Außenlagern Noé und LeVernet weiter deportiert in das KZ Auschwitz. Aus diesem Deportationszug wurden 18 Männer und 38 Frauen  zur Arbeit „bestimmt“.  Von diesen erlebten die Befreiung nur 12 Personen.
ELSA LANG gehörte zu den, unmittelbar nach der Ankunft in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordeten Menschen. ELSA LANG wurde 57 Jahre alt. Offiziell gilt sie als verschollen.

Der heutige Name der Stefan-Meier-Straße ehrt den mutigen Freiburger Stadtrat STEFAN MEIER 195, der von den Nationalsozialisten wegen seiner politischen Einstellung als Sozialdemokrat verfolgt und im KZ Mauthausen erschlagen wurde.

 

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