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Flora Baer geb. Stern

FLORA BAER, geborene Stern, kam am 29. Juli 1892 in Karlsruhe zur Welt. Sie arbeitete zunächst als Dienstmädchen in Karlsruhe und Frankfurt. FLORA BAER hatte zwei Töchter, Emma (*8. August 1923) und Erna (*11. November 1925). Sie wohnte in Freiburg im Augustinerheim (auch Augustinusheim) in der Löwenstraße 1 (Mütter- und Säuglingsheim). Weitere Stationen waren die Katharinenstraße 8 und die Hildastraße 66.

Schließlich lebte sie längere Zeit in der Kreispflegeanstalt Freiburg in der Engelberger-/Eschholzstraße im Stadtteil Stühlinger. Wie viele Jahre FLORA BAER dort verbrachte, daran konnte sich der ehemalige Verwaltungsdirektor Wilhelm Späth bei seiner Vernehmung im „Euthanasie-Prozesss“ vor dem Landgericht Freiburg im Juli 1947 nicht mehr erinnern. Möglicherweise war FLORA BAER seit 1920 dort. „In der Anstalt war sie sehr beliebt, sie war harmlos und ordnete sich leicht in den Anstaltsbetrieb ein“, gibt Schwester Ildefonsa, die in der Kreispflegeanstalt arbeitete, über die „geringfügig geistesschwache“ Frau zu Protokoll. FLORA BAER sei „körperlich normal, aber schwächlich. Sie hat in Zimmer und Küche mitgearbeitet, konnte aber nicht als volle Arbeitskraft angesehen werden. Ihre Arbeitskraft lag bei unter 50%“. Im Alter von „etwa 40-45 Jahren“ sei FLORA BAER „mit dem ersten Transport weggeholt worden“, berichtet Späth. „Weitere Juden wurden von der Anstalt in Freiburg nicht wegverlegt. Es waren dort aber auch keine weiteren Juden untergebracht“, gibt er zu Protokoll. FLORA BAER wurde am 18. August 1940 zusammen mit rund 70 Personen in den ‚grauen Bussen‘ nach Grafeneck deportiert. Dort hatten die Nazis eine von etwa fünfzig Anstalten eingerichtet, um ihr ‚Euthanasieprogramm‘ umzusetzen. Das bedeutete die Ermordung von geistig, körperlich oder psychisch kranken Menschen in Gaskammern oder durch Medikamente. Diese grausame Vorgehensweise wurde auch als ‚Aktion T4‘ bekannt. FLORA BAER wurde in der Gaskammer von Grafeneck noch am selben Tag, 48 Jahre alt, ermordet.

Sehr viele Versuche, an die Adresse/Wohnorte der Töchter von FLORA BAER zu kommen, scheiterten.

Im Dezember 2012 meldete sich bei der Initiatorin des Freiburger STOLPERSTEIN-Projekts ein Mitarbeiter der Gedenkstätte Grafeneck und fragte an, ob ein STOLPERSTEIN für eine Frau FLORA BAER verlegt worden sei. Dieser Name sei nämlich nicht in der Deportationsliste der ‚Euthanasie-Opfer‘ von Freiburg nach Grafeneck von 1940 zu finden. Diesen Namen haben wir auch nur in den Akten des sog. ‚Euthanasie-Prozesses‘ von 1947/48 entdeckt, weil wir im Jahr 2002 „aus Gründen des Datenschutzes“ nicht die Deportatationslisten mit den Namen der Opfer bekommen durften. Als wir bejahten, dass für FLORA BAER ein STOLPERSTEIN verlegt wurde, sagte man uns, dass eine Frau aus Schottland diese Verwandte suche.

Marlis Meckel berichtet: „Kurze Zeit später bekam ich eine e-mail von Frau Michelle Kaye aus Glasgow. Sie hatte viele Umwege hinter sich um auf die Suren ihrer Ur-Großmutter FLORA BAER zu kommen. Ihre Großmutter Emma Baer, die älteste Tochter von FLORA BAER, war 2010 in Glasgow gestorben. Es war in der Familie bekannt, dass Emma Baer im „Waisenhaus des Jüdischen Frauenbundes“ in Neu-Isenburg bei Frankfurt gelebt hatte. Wie und warum sie allerdings dorthin kam war in der Familie total unbekannt. Bekannt war nur, dass sie 1934 mit einem sog. ‚Kindertransport‘ nach Glasgow in Schottland gebracht wurde, um dem Nazi-Terror in Deutschland zu entkommen.“

Michelle Kaye, die Enkelin von Emma Baer und die Ur-Enkelin von FLORA BAER schreibt per mail: „Emma wollte nach dem Krieg wieder zu ihrer Mutter FLORA BAER nach Deutschland zurück, aber es kam anders. Emma Baer lebte bis an ihr Lebensende in Glasgow.

Sie hat nie viel über ihr Leben in Deutschland gesprochen. Es war wohl zu schwer für sie. Sie nahm an, dass ihre Mutter tot sei. Sie hat aber nie herausfinden können, wann und wie sie starb. Meine Großmutter hörte nie wieder irgendetwas von ihrer Mutter FLORA BAER.

Später schaute ich mit ihr zusammen die Bilder von Neu-Isenburg im Internet an und auf einem Foto erkannte meine Großmutter das Heim des Jüdischen Frauenbundes. Ja, sagte sie, das ist das Haus in dem ich gelebt habe. So fanden wir heraus, dass ihre Mutter wohl Alleinerziehende war.

Nach dem Tod meiner Großmutter Emma Baer erfuhr ich über das Heim, dass Bertha Pappenheim die Gründerin dieses Hauses war. Und trotzdem bekam ich keine weiteren Informationen über meine Großmutter oder Ur-Großmutter. Man sagte mir, dass vieles verbrannt sei. Aber sie hatten dort ein Foto, auf dem Emma Baer war und ein handgeschriebenes Gedicht von ihr.“

Und weiter berichtet FLORA BAERs Ur-Enkelin Michelle Kaye:

„Das war für mich besonders berührend und ich versuchte mehr über meine Ur-Großmutter herauszufinden. Ich suchte und suchte in verschiedenen Archiven in Frankfurt, leider vergebens. Aber ich hatte noch eine Chance und ich googelte einfach: FLORA BAER STERN, Stern war ja ihr Mädchenname. Und … ein Bild des STOLPERSTEINs erschien. Ich dachte, dass es ein Zufall sein muss und nicht eine tatsächliche Person gemeint war, weil ich von keinem Zusammenhang mit Freiburg wusste.

Ich ließ meine Recherchen also wieder einige Monate ruhen. Dann nahm ich aber doch Kontakt zu Grafeneck und Freiburger Archiven auf. Ich war sehr überrascht: Diese Frau FLORA BAER, für die der Freiburger STOLPERSTEIN verlegt worden ist, war offensichtlich meine Ur-Großmutter. Wir alle waren auch überrascht, dass FLORA BAER eine zweite Tochter Erna hatte. Meine Großmutter hatte nie etwas von einer Schwester gewusst oder erzählt. Vom Freiburger Archiv erfuhren wir dann, dass sie – nur einen Monat alt – gestorben war. Das erklärt, dass Emma nichts von ihr wusste.

FLORAs Geschichte ist so schrecklich. Es war neu für uns, dass sie behindert war. Aber es erklärt, warum Emma im Heim des Jüdischen Frauenbundes lebte.

Die Archive in Freiburg gaben mir einige Informationen über ihre Krankheit und FLORAs Verfassung. Nun wissen wir, dass sie in Grafeneck starb und ihr Name auch dort verzeichnet ist. Es ist sehr traurig, dass Emma nie herausgefunden hat, was mit ihrer Mutter geschehen ist. Aber ich bin froh, dass wir endlich die Wahrheit kennen. Und auch, dass es eine Erinnerung an sie in Freiburg gibt.

Dank für all´ Ihre Arbeit zu dem STOLPERSTEIN-Projekt.“

Und weiter :

Eine Freundin von Marlis Meckel aus Tel Aviv, Tamar Grizim, heute 93 Jahre alt, war damals auch im Haus des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg bei Frankfurt. Ihre Mutter arbeitete dort als Lehrerin und Erzieherin. Sie war damals eine Freundin von Emma Baer. An sie hatte Emma Baer 1934 auch das Gedicht zur Erinnerung geschrieben.

Tamar Grizim flüchtete 1934 zusammen mit ihrer Mutter vor den Nazis nach Palästina. Sie hat nun Kontakt mit Michelle Kaye, der Urenkelin von FLORA BAER.

FLORA BAER, née Stern, was born in Karlsruhe on 29 July 1892. She first worked as a maid in Karlsruhe and Frankfurt. FLORA BAER had two daughters, Emma (*8 August 1923) and Erna (*11 November 1925). She lived in Freiburg in the Augustinerheim (also Augustinusheim) at Löwenstraße 1 (home for mothers and babies). Further stations were Katharinenstraße 8 and Hildastraße 66.

Finally, she lived for a long time in the district nursing home in Freiburg in Engelberger-/Eschholzstraße in the Stühlinger district. The former administrative director Wilhelm Späth could not remember how many years FLORA BAER spent there when he was questioned in the „euthanasia trial“ before the Regional Court of Freiburg in July 1947. Possibly FLORA BAER had been there since 1920. „She was very popular in the institution, she was harmless and easily integrated herself into the institution,“ Sister Ildefonsa, who worked in the district nursing home, said about the „slightly mentally weak“ woman. FLORA BAER was „physically normal, but weak. She helped in the room and kitchen, but could not be considered a full worker. Her working capacity was less than 50%“. At the age of „about 40-45 years“ FLORA BAER was „taken away with the first transport“, reports Späth. „No other Jews were transferred away from the asylum in Freiburg. But there were no other Jews housed there either,“ he states for the record. FLORA BAER was deported to Grafeneck on 18 August 1940 together with about 70 other people in the ‚grey buses‘. There the Nazis had set up one of about fifty asylums to implement their ‚euthanasia programme‘. This meant the murder of mentally, physically or psychologically ill people in gas chambers or through medication. This cruel procedure also became known as ‚Aktion T4‘. FLORA BAER was murdered in the gas chamber at Grafeneck on the same day, aged 48.

Many attempts to get the addresses of FLORA BAER’s daughters failed.

In December 2012, an employee of the Grafeneck Memorial contacted the initiator of the Freiburg STOLPERSTEIN project and asked whether a STOLPERSTEIN had been laid for a Mrs FLORA BAER. This name was not on the 1940 deportation list of ‚euthanasia victims‘ from Freiburg to Grafeneck. We only discovered this name in the files of the so-called ‚euthanasia trial‘ of 1947/48 because we were not allowed to obtain the deportation lists with the names of the victims in 2002 „for reasons of data protection“. When we affirmed that a STOLPERSTEIN had been laid for FLORA BAER, we were told that a woman from Scotland was looking for this relative.

Marlis Meckel reports: „A short time later I received an e-mail from Mrs. Michelle Kaye from Glasgow. She had taken many detours to find any information about her great-grandmother FLORA BAER. Her grandmother Emma Baer, the eldest daughter of FLORA BAER, had died in Glasgow in 2010. It was known in the family that Emma Baer had lived in the „Orphanage of the Jewish Women’s Federation“ in Neu-Isenburg near Frankfurt. How and why she came there, however, was completely unknown to the family. All that was known was that she was taken to Glasgow in Scotland in 1934 on a so-called ‚Kindertransport‘ to escape Nazi terror in Germany.“

Michelle Kaye, granddaughter of Emma Baer and great-granddaughter of FLORA BAER writes by email: „Emma wanted to return to her mother FLORA BAER in Germany after the war, but things turned out differently. Emma Baer lived in Glasgow until the end of her life.

She never talked much about her life in Germany. It was probably too hard for her. She assumed that her mother was dead. But she was never able to find out when and how she died. My grandmother never heard anything about her mother FLORA BAER again.

Later I looked at the pictures of Neu-Isenburg on the internet with her and on one photo my grandmother recognised the home of the Jewish Women’s Federation. Yes, she said, that’s the house I lived in. That’s how we found out that her mother must have been a single parent.

After my grandmother Emma Baer died, I found out about the home, that Bertha Pappenheim was the founder of this house. And yet I received no further information about my grandmother or great-grandmother. I was told that a lot had been burned. But they had a photo there where Emma Baer was and a handwritten poem of hers.“

And FLORA BAER’s great-granddaughter Michelle Kaye continues:

„This was particularly touching for me and I tried to find out more about my great-grandmother. I searched and searched in various archives in Frankfurt, unfortunately in vain. But I still had a chance and I simply googled: FLORA BAER STERN, Stern was her maiden name. And … a picture of the STOLPERSTEIN appeared. I thought it must be a coincidence and not an actual person was meant, because I knew of no connection with Freiburg.

So I let my research rest again for a few months. But then I contacted Grafeneck and the Freiburg archives. I was very surprised: This woman FLORA BAER, for whom the Freiburg STOLPERSTONE was laid, was obviously my great-grandmother. We were all also surprised that FLORA BAER had a second daughter Erna. My grandmother had never known or said anything about a sister. We then learned from the Freiburg archive that she had died – only one month old. That explains why Emma knew nothing about her.

FLORA’s story is so terrible. It was new to us that she was disabled. But it explains why Emma lived in the home of the Jewish Women’s Federation.

The archives in Freiburg gave me some information about her illness and FLORA’s condition. Now we know that she died in Grafeneck and her name is also recorded there. It is very sad that Emma never found out what happened to her mother. But I am glad that we finally know the truth. And also that there is a memory of her in Freiburg.

Thanks for all your work on the STOLPERSTEIN project.“

And further :

A friend of Marlis Meckel from Tel Aviv, Tamar Grizim, now 93 years old, was also in the house of the Jewish Women’s Federation in Neu-Isenburg near Frankfurt at that time. Her mother worked there as a teacher and educator. She was a friend of Emma Baer’s at the time. Emma Baer had also written the poem in her memory to her in 1934.

Tamar Grizim fled with her mother from the Nazis to Palestine in 1934. She is now in contact with Michelle Kaye, the great-granddaughter of FLORA BAER.

Stolperstein laying for FLORA BAER in July 2003.

 

פלורה בר, שם נעורים שטרן, נולדה בקרלסרוהה ב29 ביולי 1892. תחילה היא עבדה בתור עוזרת בקרלסרוהה ופרנקפורט. היו לפלורה בר שתי בנות, אמה (8 באוגוסט 1923) וארנה (11 בנובמבר 1925). היא חיה בפרייבורג בAugustinerheim (גם Augustinusheim) ברחוב Löwenstraße 1 (בית לאמהות לתינוקות שלהן). תחנות נוספות היו רחוב Katharinenstraße 8 ורחוב Hildastraße 66.
לבסוף, היא חיה זמן רב בבית אבות מחוזי בפרייבוג בEngelberger-/Eschholzstraße באזור Stühlinger. המנהל האדמיניסטרטיבי וילהלם שפייט לא הצליח לזכור כמה שנים פלורה בר בילתה שם כשנחקר ב“משפט המתת החסד“ בפני בית הדין האזורי של פרייבורג ביולי 1947. ייתכן שפלורה בר הייתה שם מאז 1920. „היא הייתה פופולרית מאוד במוסד, היא לא הזיקה ושילבה את עצמה בקלות במוסד“. האחות אילדפונסה, שעבדה בבית האבות המחוזי, סיפרה על האישה שהייתה „מעט חלשה נפשית“. פלורה בר הייתה „נורמלית פיזית, אבל חלשה. היא עזרה בחדר ובמטבח, אבל לא יכלה להחשב כעובדת מלאה. כושר העבודה שלה היה פחות מ50%“. בגיל „בערך 40-50“ פלורה בר „נלקחה עם המשלוח הראשון“, מדווח שפייט. „אף יהודי אחר לא הועבר מהמקלט בפרייבורג, אבל גם לא התגוררו שם יהודים אחרים“, הוא קובע לפרוטוקול. פלורה בר גורשה לגרפנק ב18 באוגוסט 1940 יחד עם 70 אנשים נוספים ב“אוטובוסים האפורים“, שם הנאצים הקימו את אחד מתוך חמישים מקלטים כדי ליישם את „תכנית המתת החסד“ שלהם. משמע, רצח של חולים נפשית, פיזית או פסיכולוגית בתאי גזים או בתרופות. הפרוצדורה האכזרית הזאת נודעה כ“תכנית T4″. פלורה בר נרצחה בתאי הגזים בגרפנק באותו היום, בגיל 48.,
נסיונות רבים להשגת הכתובות של בנותיה של פלורה בר נכשלו.
בדצמבר 2012 עובד של אנדרטת גרפנק יצר קשר עם יוזמת פרויקט stolperstein בפרייבורג ושאל אם הונחה אבן נגף לגברת פלורה בר. השם הזה לא הופיע ברשימת „קורבנות המתת החסד“ מ1940 מפרייבורג לגרפנק. גילינו את השם הזה רק בקבצים של „משפט המתת החסד“ של 1947/1948 כי לא הורשנו לגשת אל רשימות הגירוש עם שמות הקורבנות בשנת 2002 „מסיבות הגנת מידע“. כשאישרנו שאבן נגף הונחה לכבוד פלורה בר, נודע לנו שאישה מסקוטלנד חיפשה את קרובת המשפחה הזאת.
מרליס מקל מדווחת: זמן קצר מאוחר יותר קיבלתי אימייל מגברת מישל קאיה מגלסגאו. היא עשתה הרבה מעקפים כדי למצוא את עקבותיה של סבתא רבא שלה פלורה בר. סבתא שלה, אמה בר, בתה הבכורה של פלורה בר, מתה בגלסגאו ב2010. במשפחה נודע שאמה בר חיה ב“בית היתומים של הסתדרות הנשים היהודיות“ בNeu-Isenburg ליד פרנקפורט. למרות זאת, איך ולמה היא הגיעה לשם, לא היה ידוע למשפחה כלל. כל שידעו היה שנלקחה לגלסגאו שבסקוטלנד ב1934 ב“משלוח ילדים“ כדי לברוח מהטרור הנאצי בגרמניה.
מישל קאיה, נכדתה של אמה בר ונינתה של פלורה בר כותבת באימייל: אמה רצתה לחזור לאמא שלה פלורה בר בגרמניה אחרי המלחמה, אבל דברים השתנו. אמה בר חיה בגלסגאו עד סוף חייה.
היא אף פעם לא דיברה הרבה על החיים שלה בגרמניה. זה כנראה היה קשה מדי בשבילה. היא הניחה שאמא שלה מתה, אבל מעולם לא הצליחה לגלות מתי ואיך היא מתה. „סבתא שלי מעולם לא שמעה דבר על אמא שלה פלורה בר שוב“.
„מאוחר יותר הסתכלתי על תמונות של Neu-Isenburg באינטרנט יחד איתה ובאחת התמונות סבתא שלי זיהתה את בית הסתדרות הנשים היהודיות. כן, היא אמרה, זה הבית שחייתי בו. ככה גילינו שאמא שלה הייתה כנראה אם יחידה“.
„אחרי שסבתא שלי אמה בר מתה, נודע לי על הבית, שברטה פפנהיים ייסדה אותו. ועדיין לא השגתי שום מידע נוסף על סבתא שלי או על סבתא רבא שלי. נאמר לי שהרבה נשרף, אבל הייתה להם תמונה שאמה בר הייתה בה ושיר שנכתב בכתב ידה“.
נינתה של פלורה בר, מישל קאיה ממשיכה:
„זה נגע בי במיוחד וניסיתי לגלות עוד על סבתא רבא שלי. חיפשתי וחיפשתי בארכיונים שונים בפרנקפורט, לצערי לשווא. אבל עדיין היה לי סיכוי ופשוט גיגלתי: פלורה בר שטרן, שטרן היה שם הנעורים שלה. ו… תמונה של אבן הנגף הופיעה. חשבתי שזה חייב להיות צירוף מקרים ולא האדם שהתכוונתי אליו, כי לא ידעתי על שום קשר לפרייבורג.
אז נתתי למחקר שלי לנוח שוב לכמה חודשים, אבל אז יצרתי קשר עם גרפנק וארכיוני פרייבורג. הופתעתי מאוד: האישה הזאת, פלורה בר, לה הונחה אבן נגף בפרייבורג, הייתה סבתא רבא שלי. הופתענו גם שלפלורה בר הייתה בת שנייה, ארנה. סבתא שלי מעולם לא ידעה או דיברה על אחות. אחר כך גילינו מארכיוני פרייבורג שהיא מתה – בגיל חודש אחד בלבד. זה הסביר למה אמה לא ידעה עליה דבר.
הסיפור של פלורה כה נורא. היה לנו חדש שהיא הייתה מוגבלת, אבל זה מסביר למה אמה חיה בבית הסתדרות הנשים היהודיות.
הארכיונים של פרייבורג נתנו לי מידע כלשהו על המחלה שלה ומצבה של פלורה. עכשיו אנחנו יודעים שהיא מתה בגרפנק וששמה גם נרשם שם. זה עצוב מאוד שאמה מעולם לא גילתה מה קרה לאמא שלה, אבל אני שמחה שאנחנו סוף סוף יודעים את האמת, וגם שיש אזכור שלה בפרייבורג.
תודה על כל העבודה שלך על פרוייקט stolperstein“
ועוד:
חברתה של מרליס מקל מתל אביב, תמר גריזים, כיום בת 93, הייתה גם היא בבית הסתדרות הנשים היהודיות בNeu-Isenburg ליד פרנקפורט באותו הזמן. אמא שלה עבדה שם בתור מורה ומחנכת. היא הייתה חברה של אמה בר באותה תקופה. אמה בר גם כתבה את השיר לפי זכרונה בשבילה ב1934.
תמר גריזים ברחה עם אמא שלה מהנאצים לפלסטינה ב1934. היום היא בקשר עם מישל קאיה, נינתה של פלורה בר.
אבן נגף הונחה לפלורה בר ביולי 2003.

ФЛОРА БАЕР, уроджена Штерн, народилася 29 липня 1892 року в Карлсруе.
Спочатку вона працювала служницею в Карлсруе та Франкфурті.
У ФЛОРИ БАЕР було дві дочки Емма (* 8 серпня 1923) та Ерна (* 11 листопада 1925).
Вона мешкала у Фрайбурзі в Августінерхаймі (також Августінусгаймі) за адресою
Löwenstrasse 1 (будинок для вагітних та дітей). Інші зупинки були Katharinenstrasse 8
та Hildastrasse 66.

Врешті-решт, вона довгий час жила у Фрайбурзькому окружному догляді на
Енгельбергер- / Ешхольцштрассе в районі Штюлінгер. Колишній адміністративний
директор Вільгельм Шпет не міг згадати, скільки років провела там ФЛОРА БАЕР,
коли в липні 1947 року його допитували в «процесі евтаназії» у Фрайбурзькому
обласному суді. ФЛОРА БАЕР могла бути там з 1920 року.
„Вона була дуже популярна в закладі, вона була не шкідливою і легко інтегрувалася
в бізнес закладу“, – розповідає сестра Ільдефонса, яка працювала в районному
будинку престарілих, про „трохи психічно слабку“ жінку. ФЛОРА БАЕР
„фізично нормальна, але слабка. Вона працювала в кімнаті та на кухні,
але не могла вважатися повноцінним працівником“.
Її робоча сила становила менше 50%“. У віці „близько 40-45 років“ ФЛОРА БАЕР
„була забрана з першим транспортом“, повідомляє Шпат.
„Жодних інших євреїв із закладу у Фрайбурзі не переселено.
Однак жодних інших євреїв там також не розміщували“, – повідомляє він.
ФЛОРА БАЕР була депортована до Графенека 18 серпня 1940 року разом із близько
70 людьми в „сірих автобусах“. Там нацисти створили одну з приблизно п’ятдесяти
установ для реалізації своєї „програми евтаназії“. Це означало вбивство психічно,
фізично хворих людей у ​​газових камерах або за допомогою ліків.
Ця жорстока практика також стала називатися „операцією Т4“.
ФЛОРА БАЕР була вбита в газовій камері Графенек того ж дня у віці 48 років.

Багато спроб потрапити за адресою / місцем проживання дочок ФЛОРИ БАЕР не вдалося.

У грудні 2012 року співробітник меморіалу Графенек зв’язався з ініціатором проекту
Фрайбурга ШТОЛЬПЕРШТАЙН і запитав, чи не було перенесено ШТОЛПЕРШТАЙН для жінки
ФЛОРА БАЕР. Цього імені немає у списку депортацій „жертв евтаназії“ з Фрайбурга
в Графенек з 1940 року. Ми виявили це ім’я лише у справах так званого „процесу
евтаназії“ 1947/48 рр., оскільки в 2002 р. „З міркувань захисту даних“
нам не дозволили отримувати списки депортації з іменами жертв.
Коли ми відповіли ствердно, що для ФЛОРИ БАЕР було закладено ШТОЛПЕРШТЕЙН,
нам сказали, що жінка з Шотландії шукає цього родича“.

Марліс Меккель повідомляє: „Незабаром я отримав електронне повідомлення від пані
Мішель Кей з Глазго. Вона здійснила багато об’їздів, щоб дізнатись про сури своєї
прабабусі ФЛОРИ БАЕР. Її бабуся Емма Баер, старша дочка ФЛОРИ БАЕР,
померла в Глазго в 2010 році. Сім’я знала, що Емма Баер жила в „Притулку
єврейської жіночої асоціації“ в Ной-Ізенбурзі поблизу Франкфурта, але як і
чому вона туди потрапила, в родині було абсолютно невідомо лише те,
що в 1934 році її привезли до Глазго в Шотландії на так званому „Кіндертранспорті“,
щоб уникнути нацистського терору в Німеччині „.

Мішель Кей, внучка Емми Баер і правнучка ФЛОРИ БАЕР, написала електронною поштою:
„Емма хотіла повернутися до своєї матері ФЛОРИ БАЕР у Німеччині після війни,
але все склалося інакше. Емма Баер жила в Глазго до кінця життя.

Вона ніколи не говорила багато про своє життя в Німеччині. Їй, мабуть,
було занадто важко. Вона припустила, що її мати померла.
Але вона так і не змогла дізнатися, коли і як вона померла.
Моя бабуся більше ніколи не чула від своєї матері ФЛОРИ БАЕР.

Пізніше я подивився фотографії Ной-Ізенбурга в Інтернеті з нею,
і моя бабуся впізнала будинок Єврейської жіночої асоціації на одній із фотографій.
Так, сказала вона, це будинок, в якому я жила. Тож ми з’ясували, що її мати,
ймовірно, була однією з жителів будинку.

Після смерті моєї бабусі Емми Баер я з дому дізналася, що Берта Паппенгейм
була засновницею цього будинку. І все ж я не отримала жодної додаткової інформації
про свою бабусю чи прабабусю. Мені сказали, що багато інформації було спалено.
Але там у них була фотографія Емми Баер та її рукописний вірш „.

Правнучка ФЛОРИ БАЕР Мішель Кей також повідомляє:

„Це було особливо зворушливим для мене, і я намагався дізнатись більше про
свою прабабусю. Я шукала і шукала у різних архівах Франкфурта, на жаль, марно.
Але у мене все ще був шанс, і я просто погуглила: ФЛОРА БАЕР ШТЕРН, Штерн це було
її дівоче прізвище. І … з’явилася картина ШТОЛЬПЕРШТАЙНА. Я подумав, що це,
мабуть, випадковість, а не справжня людина, бо я не знала жодного зв’язку з
Фрайбургом.

Тож я зупинила своє дослідження на кілька місяців.
Але потім я зв’язалась з Графенеком та архівом Фрайбурга.
Я була дуже здивований: ця жінка ФЛОРА БАЕР, для якої був встановлений Фрайбурзький
ШТОЛЬПЕРШТАЙН, очевидно, була моєю прабабусею. Ми всі також були здивовані,
що у ФЛОРИ БАЕР народилася друга дочка Ерна. Моя бабуся ніколи нічого не знала
і не розповідала про сестру. Тоді ми дізналися з Фрайбурзького архіву,
що вона – лише у віці одного місяця – померла. Це пояснює, що Емма не знала про неї.

Історія ФЛОРИ така жахлива. Для нас було новиною, що вона була інвалідом.
Але це пояснює, чому Емма жила в будинку єврейської асоціації жінок.

Архів у Фрайбурзі дав мені деяку інформацію про її хворобу та стан ФЛОРИ.
Тепер ми знаємо, що вона померла в Графенеці і що там також записано її ім’я.
Дуже прикро, що Емма так і не дізналася, що сталося з її матір’ю. Але я рада,
що ми нарешті знаємо правду. А також, що у Фрайбурзі є пам’ять про неї.

Дякуємо за всю вашу роботу над проектом STOLPERSTEIN „.

І далі:

Друг Марліса Меккеля з Тель-Авіва, Тамар Гризім, якій зараз 93 роки,
також була в будинку Асоціації єврейських жінок у Ной-Ізенбурзі поблизу Франкфурта.
Її мати працювала там викладачем і вихователем. Тоді вона була другом Емми Баер.
Емма Баер також написала їй вірш у 1934 р, як нагадування.

Тамар Гризім втекла від нацистів до Палестини з матір’ю в 1934 році.
Зараз вона контактує з Мішель Кей, правнучкою ФЛОРИ БАЕР.

Штольперштайн був встановлениий ФЛОРІ БАЕР в Липні 2003.

Flora Baer, født Stern, ble født i Karsruhe 29.juli 1892. Hun jobbet først som hushjelp i Karlsruhe og Frankfurt. Flora Baer hadde to døtre, Emma (8.august 1923) og Erna (11.november 1925). Hun bodde i Freiburg i Augustinerheim (også Augustinusheim) og på Löwenstrasse 1 (hjem for mødre og babyer). Ytterligere stasjoner var Katharinenstrasse 8 og Hildastrasse 66. Til slutt bodde hun lenge i Kreispflegeanstalt Freiburg i Engelberger-/ Eschholzstraße i Stühlinger-distriktet. Hvor mange år FLORA BAER tilbrakteder kunne den tidligere administrasjonsdirektøren Wilhelm Späth ikke huske under hans avhør i „Eutanasi-rettssaken“ for Landsretten i Freiburg i juli 1947. Muligens hadde FLORA BAER vært der siden 1920. „Hun var veldig populær i asylet, var hun ufarlig ogenkelt integrert i asylet, „uttalte søster Ildefonsa, som jobbet på distriktssykehjemmet, om den“ litt psykisk svake „kvinnen. FLORA BAER var „fysisk normal, men svak. Hun hjalp til i rommet og kjøkkenet, men kunne ikke betraktes som fullarbeider. Arbeidskapasiteten hennes var mindre enn 50%.“ I en alder av „ca 40-45 år ble“ FLORA BAER „tatt bort med den første transporten,“ melder Späth.

„Ingen andre jøder ble overført fra asylet i Freiburg. Det var imidlertid ingen andre jøder der,“ sier han for ordens skyld. FLORA BAER ble deportert til Grafeneck 18. august 1940, sammen med rundt 70 personer i de ‚grå bussene‘. Der hadde nazistene opprettet en av rundt femti asylsteder for å gjennomføre ‚euthanasi-programmet‘. Dette betydde drapet på psykisk, fysisk eller psykisk syke mennesker i gasskamre eller ved medisiner. Denne grusomme prosedyren ble også kjent som ‚Aktion T4‘. FLORA BAER ble myrdet i gasskammeret i Grafeneck samme dag, i en alder av 48 år. Svært mange forsøk på å få adressen / oppholdet til døtrenetil FLORA BAER mislyktes. I desember 2012 kontaktet en ansatt ved Grafeneck Memorial initiativtakeren til Freiburg STOLPERSTEIN-prosjektet og spurte om det hadde blitt lagt et STOLPERSTEIN for en fru FLORA BAER. Dette navnet er ikke å finne i deporteringslisten over ‚dødshjelpsoffer‘ fra
Freiburg til Grafeneck fra 1940. Vi oppdaget bare dette navnet i filene til den såkalte ‚dødshjelpsaken‘ fra 1947/48, fordi vi ikke var lov til å få utvisningslistene med ofrenes navn „av hensyn til databeskyttelse“ i 2002. Da vi bekreftet at det ble lagt en STOLPERSTEIN for FLORA BAER, ble vi fortalt at en kvinne fra Skottland lette etter denne slektningen. Marlis Meckel rapporterer: „Kort tid senere mottok jeg en e-post fra fru Michelle Kaye fra Glasgow. Hun hadde gjort mange omveier for å finne suraene til oldemoren FLORA BAER. Bestemoren Emma Baer, den eldste datteren til FLORA BAER, hadde dødd i Glasgow i 2010. Det var kjent i familien at Emma Baer hadde bodd i „Orphanage of the Jewish Women’s League“ i Neu-Isenburg nær Frankfurt. Imidlertid, hvordan og hvorfor hun kom dit var totalt ukjent i familie. Alt som var kjent var at hun ble ført til Glasgow, Skottland, i 1934 på en såkalt ‚Kindertransport‘ for å unnslippe nazistisk terror i Tyskland. “ Michelle Kaye, barnebarnet til Emma Baer og oldebarnet til FLORA BAER skriver på mail: „Emma ønsket å bli med moren FLORA BAER i Tyskland etter krigen, men ting ble annerledes. Emma Baer bodde i Glasgow til slutten av livet.

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