Zur Übersicht

Frieda Katz

FRIEDA KATZ wird am 6. Februar 1879 in Mandern/Waldeck in der Nähe von Kassel geboren. Sie bleibt ledig. Nähere Angaben zu ihrer familiären und beruflichen Situation sowie zum Motiv ihres Umzugs nach Freiburg im Jahre 1908 liegen leider nicht vor. In Freiburg ist sie an verschiedenen Adressen gemeldet: Schloßbergstraße 40, Rosastraße 17 und Hebelstraße 17. Ab dem Jahr 1920 lebt sie dann für 10 Jahre in der Merianstraße 5 ganz in der Nähe ihres Geschäfts für Wäsche- und Aussteuerartikel in der Merianstraße 7.  

 Die vorhandenen Adressen wie auch ihre steuerlichen Daten lassen zwar keine Armut erkennen ( – immerhin war sie Besitzerin von Pfandbriefen in Höhe von ein paar tausend Mark.) Indes ist sie wegen mangelnden Einkommens und Vermögens von beiden Steuerforderungen sowie von der „Judenvermögensabgabe“ (JVA) befreit. 

 Auch über den Werdegang ihres Geschäftes gibt es keine Hinweise. Nach dessen  Aufgabe (wann ?) kann sie seit 1940 im Rahmen ihres „beschränkt verfügbaren Sicherungskontos“ bei der Deutschen Bank Freiburg über 150 Mark frei verfügen. Das reicht nur zum Allernotwendigsten und erfordert eine Dauerunterstützung durch die Jüdische Kultusvereinigung in Freiburg. Und als sie ihren 1938 verstorbenen Bruder beerbt, hat es über zwei Jahre gedauert, bis ihr als Haupterbin und in Konkurrenz mit 15 Miterben gerade einmal 1.400 Mark aus dessen Nachlass zugeschrieben worden sind – natürlich zu spät, denn die Summe wurde auf ihr oben erwähntes „Sicherungskonto“ gebucht und war damit nicht frei verfügbar für sie. 

Am 22.10.1940, einem Tag des „Jüdischen Laubhüttenfestes“  wird  FRIEDA KATZ in Freiburg verhaftet und  muss mit über 370  Freiburger Bürgerinnen und Bürgern  die Verschleppung in das Lager KZ- Gurs erleiden. Dort bleibt sie vermutlich über eineinhalb Jahre unter schrecklichen Bedingungen eingesperrt. Unklar bleibt noch ein Aufenthalt im Nebenlager KZ Rivesaltes. Laut gesicherten Recherchen ist sie jedoch am 14.8.1942 mit dem „Convoi 19“ vom KZ- Drancy/Paris aus in das KZ- Auschwitz-Birkenau transportiert worden. Dort wurde  FRIEDA KATZ im Alter von 63 Jahren in den Gaskammern ermordet. Es gibt keinen Todesnachweis von ihr; das Notariat Freiburg erklärt sie 1953 für tot. Sterbetag  8.5.1945. 

Quellen: Stadtarchiv Freiburg, M 127 B („Judenkartei“); Staatsarchiv Freiburg,           F 196/1-05725. 

Zusätze: Antragstellerin  zur „Wiedergutmachung/Restitution“ ist ihre Nichte Margarete Katz, wohnhaft 1939 in NewYork, zusammen mit zwei weiteren Geschwistern, die dort leben.  

Recherche und Text : P.K., Projekt STOLPERSTEINE in FREIBURG  

Alle anzeigen