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Jakob Daube

JAKOB DAUBE wurde geboren am 18.Juni 1916 als Sohn von Frieda Daube, geborene Mayer (*25.Oktober 1887), und Berthold Daube (*26.Mai 1882). Von Beruf war JAKOB DAUBE Prokurist in der elterlichen Weinhandlung in der Bertoldstraße 53 und der Waldkircher Straße 21. Er wohnte in der Konradstraße 32.

Andrea Brucher-Lembach schreibt: „Der Weinhändler Berthold Daube musste schon im Februar 1933 feststellen, dass die Rechte der jüdischen Geschäftsleute immer weiter beschnitten wurden. Wenige Tage nach der Machtübernahme der Nazis wurde Berthold Daube von einem Angestellten aufgefordert, ihn als Teilhaber in die Firma aufzunehmen. Er tat es nicht. Kurz darauf erhielt er Drohbriefe.“ (Dieses und Folgezitate: Quelle 6, S. 40ff.).

Berthold Daube flüchtete mit seiner Familie nach Basel und kam ein Jahr später zurück, weil die Schweiz ihre Aufenthalte nicht länger duldete. Wieder in Freiburg wurde er erneut denunziert. Berthold Daube wurde „der Panscherei und der Steuerhinterziehung“ bezichtigt. Man fand nichts, trotzdem sollte die Firma Daube 52.000 Reichsmark zahlen. Der Inhaber einer Konkurrenzfirma beleidigte Berthold Daube auf offener Straße mit folgenden Worten: „Wenn Sie nicht in kürzester Zeit zum Teufel gehen, bekommen wir nicht nur Ihr Geschäft und Vermögen, aber auch noch Ihren Kopf“. Der Druck auf Familie Daube wurde immer größer. Der Weinhändler Wilhelm Karcher drohte ihm mit folgenden überlieferten Worten: „Na, Jüdchen, wollt ihr noch nicht zum Teufel gehen. Eure Geschäfte haben wir und eure Köpfe bekommen wir auch.“ Berthold Daube erwiderte nichts, da Karcher eine braune Uniform trug. Wenige Tage später wurde auf den Vater von JAKOB DAUBE geschossen, als er die Schreiberstraße entlangging. Daraufhin floh die Familie über Basel 1937 in die Niederlande. Die Niederlande waren im 1.Weltkrieg neutral geblieben und so hofften viele aus Nazi-Deutschland Flüchtende, dass sie auch jetzt dort geschützt sein könnten.

Die Geschwister von JAKOB DAUBE, Hanna und Josef Daube, flohen von Holland aus weiter in die USA. JAKOB DAUBE und seine Eltern blieben in Amsterdam. Nachdem die Nazi-Truppen Holland überfallen und eingenommen hatten, versteckten sich die Daubes. JAKOB DAUBE wurde jedoch bei einer der vielen Razzien in Amsterdam gefasst und verhaftet. Am 15.Juli 1942 wurde er – über das KZ Westerbork – in das KZ Auschwitz deportiert. Dort wurde er, 26 Jahre alt, ermordet. Offiziell gilt JAKOB DAUBE als verschollen.

Seinen Eltern gelang es, sich in Holland bis zum Ende des Nazi-Regimes zu verstecken. „Sie lebten jahrelang auf einem Dachboden hinter einem Bretterverschlag, waren jeder Witterung ausgesetzt und bei Kriegsende bis zur Unkenntlichkeit abgemagert.“ (ebd.)

JAKOB DAUBE was born on June 18, 1916 as son of Frieda Daube, née Mayer (*October 25, 1887), and Berthold Daube (*May 26, 1882). By profession, JAKOB DAUBE was an authorized signatory in his parents‘ wine shop at Bertoldstrasse 53 and Waldkircher Strasse 21, and he lived at Konradstrasse 32.

Andrea Brucher-Lembach writes: „The wine merchant Berthold Daube had to realize in February 1933 already that the rights of Jewish businessmen were curtailed more and more. A few days after the Nazis came to power, Berthold Daube was asked by an employee to accept him as a partner in the company. He did not do so. Shortly thereafter, he received threatening letters.“ (This and subsequent quotations: Source 6, p. 40ff.).

Berthold Daube fled with his family to Basel and returned a year later because Switzerland no longer tolerated their stays. Back in Freiburg, he was denounced again. Berthold Daube was accused of „cheating and tax evasion“. Nothing was found, nevertheless the Daube company was to pay 52,000 Reichsmark. The owner of a competing company insulted Berthold Daube on the open street with the following words: „If you don’t go to the devil in the shortest possible time, we will not only get your business and assets, but also your head“. The pressure on the Daube family increased. The wine merchant Wilhelm Karcher threatened him with the following words: „Well, little Jew, don’t you want to go to the devil yet. We have your business and we’ll have your heads, too.“ Berthold Daube did not reply, as Karcher was wearing a brown uniform. A few days later, JAKOB DAUBE’s father was shot as he walked along Schreiberstraße. Thereupon the family fled to the Netherlands via Basel in 1937. The Netherlands had remained neutral in World War I and so many refugees from Nazi Germany hoped that they could be protected there now.

The siblings of JAKOB DAUBE, Hanna and Josef Daube, fled from Holland to the USA. JAKOB DAUBE and his parents remained in Amsterdam. After Nazi troops invaded and captured Holland, the Daubes went into hiding. JAKOB DAUBE, however, was caught and arrested during one of the many raids in Amsterdam. On July 15, 1942, he was deported – via the Westerbork concentration camp – to the Auschwitz concentration camp. There he was murdered at the age of 26. Officially JAKOB DAUBE is considered to be missing.

His parents managed to hide in Holland until the end of the Nazi regime. „They lived for years in an attic behind a board shack, exposed to all weathers and at the end of the war emaciated beyond recognition.“ (ibid.)

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