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Rosa Feldmann

ROSA FELDMANN kam am 12. Oktober 1877 als ROSA FISCHL auf die Welt, vermutlich in Altszedlitz (oder Altzedlich/Böhmen). Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Gustav Feldmann, geboren am 22. Mai 1870. Ihre Hochzeit fand 1897 statt. Gemeinsam hatten sie die vier Kinder Gertrud, geb.8.1.1898, Irma geb.19.8.1899, Paul, geb. 28.8.1901 in Pforzheim. Die Tochter Erna Feldmann, verh. Santerre wurde am 21.4.1903 geboren. Paul Feldmann war Chemiker und flüchtete (zusammen mit den zwei älteren Schwestern) am 26. Mai 1938 in die USA.

Nach dem Herztod ihres Mannes Gustav Feldmann am 3.12.1938 – aufgrund der politischen Verhältnisse, der Beschränkungen und Aufregungen um die Zwangsaufgabe des gut gehenden Geschäftes für Herren- und Knaben-Konfektion in der Kaiserstraße 110 – sah sich die Witwe ROSA FELDMANN gezwungen die Immobilien zu verkaufen. Natürlich bekam sie nicht den Verkehrswert der Objekte sondern weniger als ein Viertel des tatsächlichen Wertes. Außerdem war sie gezwungen die sog.“Judenvermögensabgabe“ im Wert von 17.500 RM zu zahlen. ROSA FELDMANN wurden dann monatlich 400 RM aus ihrem eigenen, jedoch von den Nazis gesperrtem, Vermögen zugebilligt. Ihren Schmuck und das Silber musste ROSA FELDMANN schon vor April 1939 abliefern.

ROSA FELDMANN beabsichtigte – mit ihrer etwas kränklichen Tochter ERNA und ihrem Bruder Daniel Fischl – in die USA nach Chicago zu fliehen. Sie hatten schon die Wartenummern 36 059 und 36 058, aber sie mussten die sog. „Reichsfluchtsteuer“ bezahlen. Dann lebten aber alle auch zeitweilig in Hechingen. Der „Verkauf“ des Wohnhauses Urachstraße 33 vom 18.12.1939 an Emma Feierling, der Frau des Brauereibesitzers, war wohl ein sehr einschneidendes Erlebnis für ROSA FELDMANN. Bereits im März 1940 lebten sie in einer Wohnung in der Friedrichstraße zur Miete.

Jedoch am 22. Oktober 1940, einem Tag des jüdischen Laubhüttenfestes, wurde ROSA FELDMANN verhaftet und in das KZ Gurs deportiert. Durch die unmenschlichen Lebensbedingungen im Lager – Hunger, Kälte, Ungeziefer, die fehlenden medizinischen Hilfen und, wie ihre Tochter Gertrud Baer geb. Feldmann auch sagte, durch „körperliches und seelisches Leid“ ist ROSA FELDMANN am 19. November desselben Jahres im Alter von 63 Jahren im KZ Gurs ermordet worden.

ROSA FELDMANN was born on October 12, 1877 as ROSA FISCHL, probably in Altszedlitz (or Altzedlich/Bohemia). She was married to the merchant Gustav Feldmann, born on May 22, 1870. Their marriage took place in 1897. Together they had the four children Gertrud, born 8.1.1898, Irma born 19.8.1899, Paul, born 28.8.1901 in Pforzheim. The daughter Erna Feldmann, née Santerre was born on 21.4.1903. Paul Feldmann was a chemist and fled (together with the two older sisters) to the USA on May 26, 1938.

After her husband Gustav Feldmann died of a heart attack on December 3, 1938 – due to the political circumstances, the restrictions and the excitement about the forced closure of the well-performing business for men’s and boys‘ clothing at Kaiserstraße 110 – the widow ROSA FELDMANN was forced to sell the real estate. Of course, she did not get the market value of the properties but less than a quarter of the actual value. In addition, she was forced to pay the so-called „Judenvermögensabgabe“ (Jewish property tax) worth 17,500 RM. ROSA FELDMANN was then granted 400 RM per month from her own assets, which had been blocked by the Nazis. ROSA FELDMANN had to hand over her jewelry and silver before April 1939.

ROSA FELDMANN intended – with her somewhat sickly daughter ERNA and her brother Daniel Fischl – to flee to Chicago in the USA. They already had the waiting numbers 36 059 and 36 058, but they had to pay the so-called „Reichsfluchtsteuer“. Then, however, all of them also lived temporarily in Hechingen. The „sale“ of the residential house at Urachstraße 33 on December 18, 1939 to Emma Feierling, the wife of the brewery owner, was probably a very drastic experience for ROSA FELDMANN. As early as March 1940, they were living in an apartment on Friedrichstraße for rent.

However, on October 22, 1940, a day of the Jewish Feast of Tabernacles, ROSA FELDMANN was arrested and deported to the Gurs concentration camp. Due to the inhuman living conditions in the camp – hunger, cold, vermin, the lack of medical assistance and, as her daughter Gertrud Baer née Feldmann also said, due to „physical and mental suffering“ ROSA FELDMANN was murdered in the Gurs concentration camp on November 19 of the same year at the age of 63.

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