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Tobias Lippmann

TOBIAS LIPPMANN wurde am 26. September 1860 in Samter geboren. Der Kaufmann betrieb von 1933 bis 1935 in der Kaiserstraße 32-36 ein Bekleidungsgeschäft, in dem Herren- und Kinderkleider verkauft wurden. Er und sein Nachfolger im Geschäft, Josef Schiffmann, wurden durch die nationalsozialistische  Gewaltherrschaft gezwungen, das Geschäft aufzugeben. Sie mussten es am 1. Januar 1935 an Firma Hettlage verkaufen. Über TOBIAS LIPPMANN schreibt Andrea Brucher-Lembach in ihrem Buch … wie Hunde auf ein Stück Brot:

„Die Familie Schiffmann hatte ihr Leben retten können, verlor jedoch ihren gesamten Besitz. Noch schlimmer erging es Tobias Lippmann, dem ehemaligen Besitzer des Bekleidungshauses Lippmann, der mit den Schiffmanns zusammen das Haus am Goetheplatz bewohnt hatte. Er konnte sich nicht mehr retten. Seit Anfang 1938 hatte er die Miete nicht mehr bezahlen können, da seine Versicherung einfach die Rentenzahlungen eingestellt hatte. Er blieb bei der Familie Schiffmann wohnen, bis diese flüchtete. Am 22. Oktober 1940 wurde der Achtzigjährige zusammen mit anderen Freiburger Juden nach Gurs deportiert“. (Quelle 6, S. 109)

TOBIAS LIPPMANN  war in Freiburg mit unterschiedlichen Adressen gemeldet: ab 1935 in der Goethestraße 2, ab 1936 am Goetheplatz 2 bei Schiffmann. Im Mai 1939 wird auch die Schlüsselstraße 23 (sog. „Judenhaus“) als Adresse angegeben, 1938 die Maximilianstraße 1. Bis zu seiner Deportation jedenfalls lebte er laut Deportationsliste Gurs Nr. 619 am Goetheplatz 2, wo im Oktober 2003 ein STOLPERSTEIN für ihn verlegt wurde. Von Gurs wurde TOBIAS LIPPMANN weiter deportiert in das Nebenlager Récébédou. Dort starb er am 6. Juni 1941 im Alter von 80 Jahren.

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